Niederaula
Niederaula ist mit seinen ca. 2.700 Einwohner der größte Ortsteil der Marktgemeinde Niederaula.
Niederaula liegt an den Ausläufern des Knüllgebirges und ist geprägt durch das Fulda- und Aulatal.
Von einem landwirtschaftlich strukturierten Ort ging die Entwicklung hin zu einer Gemeinde
mit kleinen bis mittleren Handwerksbetrieben.
Ansässig sind darüber hinaus Gewerbebetriebe sowie Produktions- und Logistikunternehmen.
Durch den Wegfall der innerdeutschen Grenze und die günstige Verkehrsanbindung
hat der Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt.
779: Erste urkundliche Erwähnung als Karl der Große dem Benediktinerkloster
Hersfeld einen großen Landbesitz „zu Aula“ schenkte
1791: Landgraf Wilhelm IX verleiht Niederaula das Privileg zur Abhaltung von
3 Jahr- und 2 Viehmärkten. Diesem Privileg ist es zu verdanken, dass die Gemeinde Niederaula
seit dem 19. August 2000 die Bezeichnung Marktgemeinde Niederaula weiterführen darf
1906: Niederaula erhält einen Bahnhof an der Strecke Bad Hersfeld-Treysa.
Die Errichtung einer Ziegelei mit Gleisanschluss ist ein erster Schritt zur Industrieansiedlung
1933: In Niederaula leben 72 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in 32 jüdischen Familien.
In den folgenden Jahren verkaufen sie weitgehend ihre Anwesen und wandern aus.
Die Zurückbleibenden werden 1938 enteignet und in das Lager Theresienstadt abtransportiert.
Nach einer Aufstellung von Salomon Andorn, New York, aus dem Jahr 1953 sind
48 ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Konzentrations- und
Vernichtungslagern ums Leben gekommen
1945: Am 30. März besetzen amerikanische Verbände Niederaula und beschlagnahmen
vorübergehend 49 Häuser. Damit ist für Niederaula und die benachbarten Orte
der leidvolle Krieg zu Ende, der hier keine nennenswerten Schäden durch Bombardierungen
oder andere Kriegseinwirkungen verursacht hat
1946 – 1951: Viele Flüchtlinge und Heimatvertrieben aus Schlesien, dem Sudetenland
und dem Egerland kommen nach Niederaula. Die heimatlos gewordenen Menschen integrieren
sich im Laufe der Zeit und finden hier eine neue Heimat. Die zumeist katholischen Flüchtlinge
errichten 1953 eine eigene Kirche am Hungerberg
1974: Grundsteinlegung der Gesamtschule Niederaula mit Förderstufe und Sekundarstufe I
1981: Einweihung des Sportzentrums sowie Inbetriebnahme der zentralen
vollbiologischen Kläranlage in Niederaula
1992: Die Erschließung eines neuen Gewerbegebietes ermöglicht die Ansiedlung
mehrer Betriebe, gleichzeitig werden weitere Wohnbaugebiete für insgesamt
ca. 100 Wohnhäuser ausgewiesen
2000: Im Rahmen der 3. Niederaulaer Gewerbeausstellung erhält Niederaula
am 19.08.2000 die Verleihungsurkunde für die Führung des Titels "Marktgemeinde"
2009: Einweihung Kinderkrippe im Kindergarten Niederaula, Schlitzer Straße